Passiv & aktiv
theorie & praxis
Wenn man mit BassCad & XSim3D oder anderen Sim-programmen versteht umzugehen, die Eigenschaften Butterworth, Linkwitz bis Tschebyshew studiert hat ist man bereits einen großen Schritt voran gekommen. Ein Tiefpass nach Linkwitz hat große Induktionen/Spulen und geringe Kapazitäten/Kondensatoren bei geringer Phasenverschiebung, das Layout eines Filter ob Linkwitz, Butterworth... ist das Gleiche, nur die Bauteilwerte bestimmen die Eigenschaft der Filter.
Das
Prinzip einer passiven Weiche beruht auf dem Einfluss auf
den Impedanzverlauf des Chassi, vereinfacht kann man
erkennen das die Impedanzkurve ein Invert der Frequenzkurve
darstellt.
Aber der Frequenzgang eines Lautsprechers ist keine
Gerade, abhängig von seinen techn. Daten beschreibt er
seinen spezifischen Frequenzgang. Daher bedarf er oft
Korrekturen z.B. die für Tieftöner typische
Überhöhung/Bündelung im oberen Freq.Bereich welche stark
gedämpft werden muss. Dies hat wiederum einen deutlichen
Einfluß auf den Phasenverlauf und den weiteren Aufbau der
Weiche. Dadurch kommt häufig eine Weiche heraus die mit der
Theorie nicht mehr viel zu tun hat und zeigt an, das für
eine gute Eigenentwicklung kaum eine Weiche von der "Stange"
geeignet ist.

Theorie
Linkwitz Filter 2.Ordnung Fc350Hz bei einer Belastbarkeit von 150Watt bei ü. 20€ anzusetzen.
Chassi
Hier ist der FRD & ZMA eingelesen, das Chassi ohne Filter, Messungen des Herstellers 0°, Messung auf Axe.
Praxis
Hier mit dem Filter laut Berechnung. Der starken Bündelung ist mit 2.Ordnung nicht bei zu kommen.
Eine Lösung
Filter 4..Ordnung, das geht ist passiv kostspielig, die weiteren Filter werden aufwendiger.
die flankensteilheit
Definition
HochPass und TiefPass ist selbsterklärend, man sollte dabei nicht vergessen das Hoch od. Tief relativ ist denn ein Hochpass kann bei 100Hz beginnen und ein Tiefpass bei 10kHz enden.Ein Frequenzgang wird auf der X-Axe/Hz logarithmisch und auf der Y-Axe/db linear dargestellt, eine Schalldruckänderung von +3db bedeutet die Verdoppelung der Lautstärke. In der Akustik wird die Flankensteilheit in db/Oktav angegeben, eine Oktave aus der Musik übernommen, ist die Verdoppelung der Frequenz: wie eine Tonleiter [c d e f g a h C~"], das ist für die Akustik ein praktisches Maß, mathematisch wird in Dekaden gearbeitet also das 10fache der Ausgangsfrequenz ein ebenso praktisches Maß für die Berechnung in der Audio Technik.

Neben stehend ein Bandpass 500Hz/6kHz mit 24db
Flankensteilheit, also im Bereich 300Hz-600Hz und 6kHz-12kHz
ist der Pegel um jeweils 24db/Oktave durch den Filter
abgefallen.
Tiefe Frequenzen benötigen die meiste Leistung der Endstufe,
sind aber quantitafiv nicht unbedingt der größte Anteil im
Musikgeschehen. Dieser Bandpass mit diesem Chassi ist ideal
gut, kann anteilig maximal 60W verkraften.
Je tiefer die Einsatzfrequenz gewählt wird desto früher
kommt das Chassi in seinen Grenzbereich, ab 1kHz eingesetzt
wird das gleiche Chassi weniger Leistung verarbeiten müssen. Man sollte die Belastbarkeit im Hinblick auf
die Gesamtleistung einer Box immer im Blick behalten
sonst kann das ein unnötig kostspieliges Erwachen
werden. Wenn möglich würde ich
keine Trennfrequenz im Bereich 500Hz bis 3KHz ansetzen, da
genau dieser Freq.Bereich für das menschliche Hörempfinden
der sensibelste ist und ein Bandpass die kritischste Einheit
einer guten Entwicklung ist.
Wenn ein Tieftöner mit 88db Kennschalldruck aktiv auf einen
Pegel von 91db angehoben wird also+3db, bedeutet das die
verdoppelung der Lautstärke und erfordert die doppelte
Leistung, die das Chassi auch verarbeiten muss. Bei passiver
Trennung geht das ohnehin nur im Bi-Amp Betrieb, weil dann
die Endstufe für den Tieftöner hoch geregelt werden
kann.

Diese Abbildung zeigt die Eigenschaften Linkwitz, ein breitbandiger Übergang und Tchebyschew steilflankig mit leichter Überhöhung im Trennbereich. Diese Eigenschaften kann/sollte man sich in Abhängigkeit des Chassi Frequenzganges zu nutze machen.
Alle anderen Filter Butterworth usw. kann man wie gesagt sehr einfach mit BassCad per MouseClick studieren. Für eine Weiche ist auch die Kombination mit verschiedenen Typen also Linkwitz Tiefpass mit einem Butterwoth Hochpass oder aus beiden einen Bandpass machbar, es gibt also keine Dogmen sondern ein möglichst linearer Frequenzgang ist das Ziel einer Entwicklung. Nach Studio Norm +-3db/Oktav Linearität innerhalb der angegebenen Punkte, also Tiefpass -3db bis Hochpass -3db. Diese Genauigkeit zu erreichen ist oft recht Aufwendig zum mischen von Sounds im Studio wichtig, als Abhöre bzw. gut klingende Box ist das nicht unbedingt geeignet.

Ein Bandpass besteht aus einem Hoch und Tiefpass,
man erkennt schon das der Aufwand sich jeweils wie der zu
erwartende Preis nahezu verdoppelt. Eine hohe
Flankensteilheit ist im grunde nur dann erforderlich wenn
das ausgesuchte Chassi im Übergangsbereich problematisch
ist, in der Praxis reicht 2.Ordnung/12db oft aus. Der
Nachteil einer geringen Flankensteilheit ist die Tatsache
das sich im Übergangsbereich zwei Chassis im gleichen Freq.
Bereich die Arbeit Teilen und Interferenzen/Auslöschungen
entstehen können, so etwas klingt in der Regel recht
undifferenziert/schwammig. Ein all zu oft begangener Fehler
ist sich einer Entwicklung hinzugeben und diese nicht mehr
kritisch zu hinterfragen, besser gesagt zu hinterhören :-).
Meine Empfehlung, unsere Ohren sind sehr empfindliche Organe
auch ungeübte hören Unterschiede sofort heraus, man sollte
am besten rein akustische Instrumente Gesangs & Soli
dazu verwenden, die Basstauglichkeit teste ich auch mit
akustischen Instrumenten.
Hier der Wermutstropfen und mein erstes Argument für aktive
oder DSP-Weichen: passiv benötigt man ein Sortiment an
Bauteilen die wirklich nicht preiswert sind. Ein Tiefpass
passiv < 300Hz kostet gerne schon mehr als eine 2 Kanal
Endstufe mit Kühler in wirklich hoher Qualität. Das
Gleiche aktiv nur noch wenige -,€ wenn man mit einer
Lochplatine arbeitet. Der preiswerteste DSP der
vollumfänglich eine 4Wege Weiche ermöglicht kostet auch
nicht mehr, aktiv oder DSP erfordert natürlich pro Chassi
eine Endstufe und das Netzteil. Man wird schlussendlich nur
wenige Euro mehr ausgeben und hat eine erhebliche Steigerung
der Qualität... online suchen hilft :-) .
Zurück zum Thema: Diese Abbildung
zeigt einen "passiven" Bandpass 1kHz-5kHz mit Standard
Werten nach Butterworth.

Die mittlere "Standardschaltung" ist in den Grenzfrequenzen ausgeglichen, man kann aber auch den TP oder HP voranstellen und den anderen Pass hinterher stellen, die Auswirkung zeigt sich im Bild oben. Das kann man sich je nach Chassi-Eigenschaften zu nutze machen um den Frequenzgang zu glätten.
aktiv weichen

Oder für Subwoofer, Aktiv Low Passfilter zum Teil mit 2St. 2Fach OP's man kann die R/L Eingänge auch brücken um sie für eine Box zu benutzen, im Grunde sind diese wie eine Aktivweiche mit eingebautem mini Vorverstärker gebaut damit Trennfrequenz und Pegel geregelt werden können.
Der große Vorteil einer aktiv Weiche ist: jedes
Filterglied von weiteren Gliedern elektronisch im OP
entkoppelt ist, deshalb ist das Impedanzverhalten obsolet,
aktiv bedeutet auch ich kann den Pegel eines Lautsprechers
erhöhen indem ich die Ausgagngspsannung jedes Trenngliedes
erhöhen kann, diese Möglichkeit hat man bei passiven
Weichen nicht.


Dieses Beispiel zeigt die Beschaltung von 2fach
OP's für eine aktive Frequenzweiche. Das sollte sich auch
ohne große Elektronik Kenntnisse auf einer Lochplatine
nachbauen lassen. Hierzu reicht eine 5cm*7cm Grundplatte
pro Pass völlig aus. Die Metallfilmwiderstände habe ich
mit 0,6W/1% und Foko's 100V kalkuliert dieses "Element"
benötigt natürlich eine saubere Gleichspannung im Bereich
+-10-18V, diese könnte auch mit DCDC-Down-Konvertern von
dem Endstufen-Netzteil holen. Natürlich kommen dann noch
pro Chassi eine Endstufe sowie ein der Gesamtleistung
angepastes Netzteil für die Aktivbox hinzu. Ein
passiver Tiefpass um 200Hz wird bereits so Kostspielig das
sich aktiv auf jeden Fall auszahlt.

Neben stehend die Zeichnungen 8-beiniger
Operationsverstärker zweifach sagt nur an das sich im
gleichen Gehäuse zwei Operationsverstärker befinden.
Darauf sollte man beim Einkauf achten mit einfach OP's
benötigt man für die gleiche Schaltung zwei OP's und
Sockel bzw. auch den Platz auf der Leiterplatte. In der
Praxis bedeutet es, mit einem 2fach OP kann ich auf
kleiner Fläche einen 24db Filter oder einen 12db
Bandpass realisieren. Der Typ OP27 hat einen
trim-Eingang zum Abgleich der Spannung, um das Thema
nicht zu überlasten bleibe ich bei OP Typ NE5532
der völlig ausreichend ist, OPA2134 hat ebenfalls kein
offset trim ist HighEnd tauglich.
Auf jeden Fall sollte man die OP's mit den dafür vor gesehenen Sockeln verbauen.
pic's & erläuterungen
Wer sich bis hierhin mit den vorherigen programmen/inhalten vertraut gemacht hat, hat auch das rüstzeug außerordentlich gute & preiswerte lautsprecherboxen nach eigenen vorstellungen zu bauen.
Zur Frequenzgang-korrektur gibt es Notch/Kerbelfilter die ich vermeide indem ich bei der Auswahl der Chassis, den Frequenzgang so wähle das ich nicht Kerbeln muss.Sehr hilfreich ist ein Subsonic Filter für den Tieftöner, Subsonic ist nichts weiter als ein Hochpass der <30Hz angesetzt ist, das macht Sinn weil Frequenzen unterhalb 30Hz den Tieftöner und die Endstufe unnötig belasten und akustisch keine Rolle spielen. Im Gegenteil wirkt sich dies akustisch sehr positiv aus, technisch hat der Tieftöner mit einem Hoch & Tiefpass nun einen Bandpass dadurch klingt der Bass erheblich "knackiger/sauberer". Gain: ein "Bandpass" mit Verstärkung hier ein Foto, mit der Schaltung und Berechnung das kann mit XSim3d auch praktisch an einem realen Frequenzgang ermittelt werden.